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Hansjörg Jung, meine Meinung: Windkraft stark subventioniert

Deutschland hat die höchsten Stromkosten in Europa. Die gesamte Windindustrie wird seit 1991 derart hoch subventioniert, das volkswirtschaftlich keinerlei Wertschöpfung stattfindet, sondern solche in Höhe von ca. 23 Mrd. Euro (2019) absorbiert.

Selbst bis zu 30 Jahre subventionierte und abgeschriebene Windanlagen sollen gemäß der EEG-Novelle weiterhin subventioniert werden und absorbieren nochmals Wertschöpfung. Die Arbeitsplätze in der Windindustrie sind in der Regel untertariflich bezahlte Arbeitsplätze ohne Betriebsrentenzusagen und häufig unter Blockade sozialer Mindeststandards, wie die Weigerung die IG Metall oder Betriebsräte zuzulassen. Zudem ist die Windindustrie sehr hoch subventioniert. Etwa 30 Mrd. Euro EEG-Umlage stehen nur etwa 7 Mrd. Euro Einnahmen (2019) durch den verkauften Strom gegenüber.

Die Windkraftplanung der grün/schwarzen Landesregierung sieht im Windkraftpotenzialatlas, der auf dem neuen Windatlas aus dem Jahre 2019 basiert vor, dass in Baden-Württemberg potenziell 20.000 Windindustrieanlagen Platz finden könnten, das wäre alle 1,8 km ein Windrad. Auf den Kreis Böblingen entfallen potenziell maximal 416 Windräder. Auf die Gemeinde Grafenau kämen 14 Windräder, das sind 19,2 % der Gemeindefläche mit 250 ha. Derzeit kommen 5,6 Mega - Watt Anlagen mit 250 m Bauhöhe zum Einsatz, das sind Anlagen wie sie bislang nur im Offshore Bereich üblich waren. Die Anwohner sollten sich gut überlegen, ob ihnen angesichts der unverändert geringen Abstände zur Wohnbebauung von 700 m ein gesunder Schlaf wichtig ist. Denn durch die immer höheren Windanlagen wird der Lärm in immer entferntere Bereiche emittiert. Lärm durch Windanlagen ist real und eine wachsende Belastung. Fast 20 Jahre hat die Windlobby die Schallausbreitungen durch Windanlagen systematisch untertrieben und keine belastbaren Schallprognosen vorgelegt. Die gängige Praxis der Vorhabensträger ist es, 4,2 Mega - Watt Windkraftanlagen bei den Grundstücksvorgesprächen zu beantragen und später im Genehmigungsverfahren auf 5,6 Mega - Watt Anlagen umzusteigen. Dieser Rosstäuschertrick ist derzeit auf der Schwäbischen Alb zu beobachten.

Es muss umgehend ein Moratorium in Form eines Baustopps überlegt wenn nicht veranlasst werden, da die Rotoren der Windanlagen aus Carbon/CFK/GFK ein dramatisch wachsendes Umweltproblem darstellen. Wie das umfangreiche Gutachten des UBA und das für die UMK aus 2019 zeigen, ist der Werkstoff schlimmstmöglich für die Menschen und die Natur. Dass die verwendeten Fasern in den Gutachten in die Nähe oder sogar auf gleiche Höhe mit Asbest gestellt werden ist nur ein Punkt. Der Werkstoff ist zudem weder recyclingfähig, noch darf er deponiert werden, noch gibt es eine klare Entsorgungsoption. Stattdessen versucht man gebrauchte Rotorblätter ins Ausland zu entsorgen, durch Ein-Euro-Verkauf oder Verschenken (das soll Umweltministerin Ulrike Höfken (Rheinland - Pfalz) empfohlen haben). Es liegt auf der Hand, dass wir in wenigen Jahren schon aufgrund des kommenden Lieferketten-Gesetzes von Minister Müller gezwungen werden all diese Rotorblätter auf Kosten der Allgemeinheit zurück zu holen.

Wie groß das Chaos der Windkraftplanung auf regionaler Ebene hierzulande ist, hat der Verwaltungsgerichtshof Mannheim mit seinem Urteil am 19.11.20 gezeigt, da er die Regionalplanung der Region mittleres Rheintal für unwirksam erklärt hat. Schwere Planungsfehler bis hin zu Verstössen gegen geltendes EU Recht hat das Normenkontrollverfahren zu Tage gefördert.

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